Steigern – was und wie? Hört sich leicht an (schön, schöner, am schönsten), ist aber bisweilen ein bisschen kritisch … Komparativ und Superlativ werden so gerne und viel benutzt, dass häufig Worte gesteigert werden, deren Steigerungsform überhaupt nicht existiert, und zwar nicht aus grammatikalischen Gründen, sondern weil sie einfach keinen Sinn ergibt. Keiner würde sagen, etwas ist „toter“ als etwas anderes. Trotzdem hört und liest man oft von der idealsten Lösung, der zentraleren Lage, den aktuellsten Nachrichten oder dem optimalsten Produkt.
Auch „in keinster Weise“ ist nicht ungeläufig – gibt es aber nicht, denn „kein“ kann man nicht steigern.
Achtung beim Steigern von Attributen wie „viel befahren“, „leicht verständlich“ und „gut aussehend“: Es heißt nicht „die vielbefahrendste“, sondern „die am meisten befahrene Straße“. Auch „die gutaussehendste Dame“ ist nicht korrekt, es handelt sich um „die am besten aussehende Dame“.
Noch ein Tipp: „absolutistisch“ ist nicht die Steigerungsform von „absolut“, sondern vielmehr eine Form der Monarchie, z. B. unter Ludwig XIV.